Was man als Spediteur erleben kann
Vieles an unserem Arbeitsalltag ist reine Routine. Daneben ergeben sich bei der Auftragsabwicklung aber auch immer wieder mal Ereignisse, die in Erinnerung bleiben.
Einige Highlights haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.
Wenn Sie gerade nichts anderes zu tun haben, dann lesen Sie doch mal……
- 04.03.2003
- Unser erster Auftrag war 1 Pal. Drucksachen 360 kg um 08 Uhr in Berlin abholen und per Direktkurier bis
16 Uhr auf dem Messegelände in Frankfurt/Main anliefern.
- 22.05.2004
- Sondertransport eines 5.000 kg schweren Anlagenteils mit einer Gesamtlänge des LKW von 26 Metern
ab Bremen nach GB-Banbury. Wegen einiger Kreisverkehre und einer engen Einfahrt beim Empfänger
mussten wir eine Streckenerkundung samt Vermessungsarbeiten zur Transportplanung mit organisieren.
Bildautor war Heckmann Maschinenbau und Verfahrenstechnik GmbH
- 08.02.2006
- Mit der Organisation eines Transportes hatte dieser Auftrag nichts zu tun. Ein Druckereikunde hatte bei der Produktion einer Computerzeitschrift die zu liefernde
Stückzahl nicht erreicht. Wegen der hohen Rüstkosten wäre die Nachproduktion der
Fehlmenge extrem teuer geworden. Zur Erfüllung der Liefermenge gab es noch einen
anderen Weg: bereits im Handel befindliche Exemplare aufkaufen. Im Raum Berlin war die Zeitschrift bereits ausgeliefert, also fragte uns der Kunde, ob
wir für ihn auf Einkaufstour gehen könnten. Viel zu tun war zu der Zeit nicht, also
klärten wir zunächst, über welchen Pressevertrieb die Auslieferung erfolgt war.
Dort gelang es uns, eine Kopie der Lieferliste zu erhalten, und so fuhren wir mit
zwei PKW zum Einkaufen. Nach Besuch von 31 Geschäften hatten wir 169 Stück
erworben und für Irritationen bei etlichen Ladeninhabern gesorgt.
Die Hefte wurden von einem Boten noch am gleichen Nachmittag abgeholt und
dorthin geliefert, wo sie fehlten.
- 31.03.2007
- Bei diesem harmlos erscheinenden Auftrag war am Ende unser Hausdetektiv mal so richtig gefordert:
Wir sollten an diesem Sonnabend bei einem Druckereikunden 19 mehrfach stapelbare Paletten mit
2.100 kg / 2,4 Lademetern nach SE-Malmö, Alvesta und Nässjö abholen und bis Dienstag,
den 03.04.2007 um 12.00 Uhr ausliefern. Zur Sicherheit hatten wir das Kennzeichen des schwedischen LKW
an der Ladestelle hinterlassen. Am Montag Morgen meldete sich unser Transporteur aus Schweden,
dessen LKW erst dann an der Ladestelle angekommen war und teilte uns mit, dass seine Ladung bereits
am Sonnabend von einem fremden LKW geladen worden war.
Stattdessen standen dort noch 19 Pal. 11.100 kg nach SE-Bromma, die unser LKW aber wegen
Platzmangel nicht laden konnte.
Zum Glück unseres Kunden hatte der Staplerfahrer am Sonnabend das Kennzeichen des fremden LKW aus
Waren/Müritz notiert. Ein Anruf bei einem befreundeten Kollegen in Waren führte uns nach Angabe
des Kennzeichens zu einem Transportunternehmer, der im Auftrag eines dänischen Spediteurs für einen
Selbstabholer 19 Paletten laden sollte. Den dänischen Spediteur kannten wir, riefen dort an und
baten darum, auf dem Lager nach unseren 19 Paletten zu suchen.
Der Kollege war ziemlich verblüfft, als er unsere Sendungen an seinem Lager vorfand und wir ihm erklärten,
dass sein Auftrag noch an der Ladestelle stand.
Inzwischen waren für alle Sendungen die Ausliefertermine akut.
Unsere drei Sendungen wurden zu Lasten unseres Kunden per Kurier von Dänemark nach Schweden
verladen und auch die 19 Paletten für Bromma brachten wir gerade noch rechtzeitig mit einem anderen LKW
ans Ziel.
- 09.07.2007
- Sondertransport im Konvoi von 2 Anlagenteilen 14,10 x 3,50 x 3,00 m / 41.200 kg +
11,00 x 3,00 x 3,90 m / 34.100 kg von Graz/Österreich nach Senica/Slowakei.
Kurz vor dem Transporttermin stellte sich mehr per Zufall heraus, dass Teil Nr. 2 tatsächlich etwas über 4,00 m
hoch und damit für einen Transport über die Straße wegen der auf der Strecke max. möglichen
Brückendurchfahrtshöhen nicht mehr geeignet war.
Zu seinem Glück konnte unser Kunde dieses Problem noch lösen. Insgesamt haben wir für unseren Kunden
im Zusammenhang mit diesem Projekt 37 Transporte mit 282 t Gesamtgewicht und Fahrzeugen vom Kleinbus
bis Tiefbett-Tieflader abgewickelt.

Bildautor Aquafil Engineering GmbH
- 01.10.2007
- Sondertransporte im Konvoi von 2 Anlagenteilen je 5.000 kg / 500x500x300 cm ab Bremen nach Salzgitter.
Während der Nachfahrt mussten einige Straßenabschnitte kurzzeitig gesperrt werden.
- 22.02.2008
- Um 08 Uhr erreichte uns ein Auftrag eines Druckereikunden aus dem Raum Göttingen, bei dem es um den
Transport von 37 Paletten Werbeprospekten 19.600 kg in unterschiedlichen Mengen an 22 Empfänger in den
Niederlanden ging.
Die Herausforderung war hierbei, dass die letzte Palette erst um 23.00 Uhr abholbereit war und alle
Empfänger am Folgetag bis 10.00 Uhr beliefert werden mussten.
Insgesamt 8 Fahrzeuge waren erforderlich, um diese Aufgabe pünktlich zu bewältigen.
- 14.05.2008
- Um 20.45 Uhr erreichte den an diesem Tag für den Notdienst zuständigen Mitarbeiter über unsere
Rufumleitung ein Eilauftrag.
Der gesundheitsbewusste Kollege befand sich zu dieser Zeit mit dem Rad auf einer Trainingsrunde im
Barnimer Land und organisierte buchstäblich im Schweiße seines Angesichts vom Straßenrand aus für den
Kunden zu 22 Uhr in Berlin einen Kleinbus, der dann einen 440 kg schweren Elektromotor am folgenden Tag
um 08 Uhr an eine Gleisbaumaschine in Geldermalsen, Niederlande auslieferte.
Die gleiche Kurierfahrt hatten wir am Vortag mit Anlieferung um 23 Uhr schon einmal erledigt.
Der dabei transportierte Motor war allerdings nicht funktionstüchtig und so musste es eben nochmals
ganz schnell mit dem Ersatzmotor gehen.
- 13.06.2008
- Ein Musterbuch war um 11.00 Uhr in Berlin abzuholen und unbedingt bis 15.00 Uhr in Hamburg auszuliefern.
Um das Risiko einer Verspätung durch einen Stau zu reduzieren, haben wir einen Motorradkurier auf die
Reise geschickt.
Da es auf dem größten Teil der Strecke kräftig regnete, war die Fahrt für den Fahrer kein Vergnügen.
Trotzdem war er um 14.35 Uhr mit einem trockenen Buch am Ziel.
- 29.08.2008
- Anlieferung einer Palette Drucksachen am Passagierterminal des Flughafens London-Heathrow.
Parkmöglichkeiten für LKW sind dort nicht vorhanden, so dass wir vor Ort einen LKW mit Hebebühne
und Beifahrer einsetzen mussten.
Während der Beifahrer die Palette zur Verwendungsstelle brachte, "kreiste" der LKW vor dem Terminal,
bis der Beifahrer samt Hubwagen wieder aufgenommen werden konnte.
- 13.10.2008
- 7 komplette LKW mit Lüfterteilen mussten im Raum NL-Nijmegen geladen und am Folgetag im
30 Minuten-Takt zwischen 07 und 11 Uhr in Kassel angeliefert werden.
Die Abladestelle erhielt von uns eine Liste mit den Kennzeichen der LKW und der jeweiligen Ankunftszeit,
um ein Chaos dort zu vermeiden. So funktionierte dieser Auftrag reibungslos.
- 16.12.2008
- Übernahme im Madrid, Spanien von 4 Kisten Maschinenteile 1.470 kg für Istanbul, Türkei
im Auftrag eines Kunden aus dem Raum Düsseldorf.
Da der Hersteller in Spanien nicht in der Lage war, die für den Export in die Türkei erforderlichen Zollpapiere zu
erstellen, blieb uns nichts anderes übrig, als die Sendung über ein Speditionslager im Zuständigkeitsbereich
des Zollamtes unseres Kunden zu verladen.
Dort erfolgte dann am 19.12.2008 nach Ankunft des LKW die Ausfuhrzollabfertigung.
Auch einen LKW zur Weiterverladung der in Istanbul dringend benötigten Sendung konnten wir noch am gleichen Tag bereitstellen.
- 26.05.2009
- An diesem Tag war unter anderem ein Doppelrumpfboot 1050x300x365 cm von Potsdam zu einem
Yachthafen in Werder zu transportieren.
Dort wurde das Boot ins Wasser gelassen, eine Testfahrt absolviert, dann wieder auf den Tiefbett-LKW
verladen, um danach die Reise zu einer Kiesgrube in Rees am Niederrhein anzutreten.
- 21.09.2009
- Um kurz vor 14 Uhr erreichte uns eine Anfrage, ob wir noch am gleichen Tag zwischen 16 und 17 Uhr den
Prototyp eines Behindertenfahrzeugs 240x140x200 cm / 800 kg abholen und am 23.09.2009 bis 12.00 Uhr im
2.650 km entfernten Ort Vigo in Spanien anliefern könnten.
Natürlich konnten wir auch diesen Auftrag übernehmen.
Der Fahrer war am 23.09.2009 um 09.30 Uhr am Ziel und konnte dann bis zum nächsten Abend den
spanischen Spätsommer genießen. Am 22.09.2009 stellte sich nämlich heraus, dass der Prototyp nach einer
Präsentationsveranstaltung nach Berlin zurück musste.
Dort kam er am Sonnabend, den 26.09.2009, wohlbehalten an.
- 04.11.2009
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Eine ganz zeitkritische Aufgabe war hier zu lösen. Für eine Ausstellung mussten wir Fotographien per Luftfracht
nach Athen transportieren lassen. Die Menge stand allerdings erst kurz vor Transportbeginn fest. Als Verpackung
mussten wir zwei maßgenaue Kisten anfertigen lassen, die ein Kurierfahrer zu unserem Kunden in Berlin brachte.
Unglücklich war, dass sich unser Kunde etwas vermessen hatte und die Sendung nur mit viel Improvisationsgeschick
in die Kisten passte. Der Fahrer wartete in dieser Zeit und machte sich dann sofort auf dem Weg zum Flughafen Berlin-Tegel,
um den gebuchten Flug knapp vor Ladeschluss zu erreichen. So kamen die Fotographien pünktlich vor Eröffnung der Austellung
in Athen an.
- 16.11.2009
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Aus Moskau erreichte uns eine Anfrage eines deutschen Geologen, der
auf einem Grundstück in Grünheide bei Berlin einen alten Funksendemast
aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR herum liegen hatte.
Diesen Mast wollte unbedingt der Mönch Apollo haben, der seinen
ständigen Aufenthaltsort im Kloster Dochiariou hatte. Dieses Kloster
liegt im Norden Griechenlands auf einer Halbinsel unzugänglich mitten
im Gebirge. Der Transportweg zur Ermittlung der Frachtkosten stellte
uns somit vor ein kleines Rätsel. Zu unserem Erstaunen hatte der
Geologe sogar eine Telefonnummer von Apollo parat.
Wir hatten inzwischen ermittelt, dass die Reise über Thessaloniki
gehen musste. Ein Kollege in Frankfurt mit griechischer Abstammung
verlädt dorthin regelmäßig Sammelgut. Er erhielt von uns die Tel.-Nr.
und rief bei Apollo an. Und so reiste die Sendung über Frankfurt
nach Thessaloniki, von wo ein Klosterbruder den Weitertransport auf
den heiligen Berg Athos für Gottes Lohn übernahm.
Am 25.03.2010 nahm nochmals eine Kiste mit Antennenmasten von
Gelsenkirchen aus den gleichen Weg. Uns stellte sich allerdings die
Frage, wozu der Mönch die Antennen brauchte. Bei der exponierten Lage
im Gebirge hätten wir eigentlich eine störungsfreie Verbindung zu
seinem obersten Hirten ohne derartige Hilfsmittel erwartet.
- 13.09.2010
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Ein (zum Glück) ehemaliger Kunde handelt mit gebrauchten Maschinenteilen, die in Kiesgruben oder Steinbrüchen
zum Einsatz kommen und war immer wieder für unangenehme Überraschungen gut. Regelmäßig stimmten die Abmessungen oder
Gewichte von Anfrage und Auftrag nicht überein, so dass bestellte LKW wegen Maß- oder Gewichtsüberschreitungen nicht
genutzt werden konnten. Der nachfolgende Fall ist uns in "guter" Erinnerung geblieben. In einem Steinbruch bei Passau
sollten wir 4 offene Sattelzüge im Abstand von 2 Stunden für Transporte Richtung Frankfurt bereit stellen. Bei Ankunft
von Monteuren und LKW 1 stellte sich heraus, dass der Steinbruch wohl schon länger nicht mehr in Betrieb war.
Spontanvegetation hatte sich nämlich der herum stehenden Teile bemächtigt und diese mit bis zu 5m hohen Birken
und Sträuchern überzogen. Ein Fall für die Kettensägen, die die Monteure erstaunlicherweise im Gepäck hatten.
Der erforderliche Kahlschlag verzögerte die Beladungen natürlich um viele Stunden, was sich in nicht unerheblichen
Standgeldkosten für unseren Kunden bemerkbar machte. Verursacht wurden diese letztlich durch Kommunikationsmängel
bei unserem Kunden, denn der Mitarbeiter, der die Teile vor Ankauf besichtigt hatte, hätte ja mal was von dem jungen
Wald erwähnen können.