Was man als Spediteur erleben kann

Vieles an unserem Arbeitsalltag ist reine Routine. Daneben ergeben sich bei der Auftragsabwicklung aber auch immer wieder mal Ereignisse, die in Erinnerung bleiben.

Einige Highlights haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.

Wenn Sie gerade nichts anderes zu tun haben, dann lesen Sie doch mal……

16.01.2014
Der Autor war so leichtsinnig, ein Angebot für die Rücklieferung einer Kabeltrommel von NO-3085 Holmestrand nach Berlin abzugeben. Alles schien zunächst ganz alltäglich, doch dann erforderte die Abwicklung den ganzen Einsatz langjähriger Erfahrung. Zufällig mit besten Kenntnissen der Landessprache ausgestattet, rief er natürlich zuerst die im Auftrag angegebene Kontaktperson beim Absender an - diese arbeitete dort allerdings nicht mehr. Nun musste via Internet die richtige Telefonnummer des Absenders und dort der zuständige Sachbearbeiter ermittelt werden. Der dann prompt keine Ahnung von dieser Abholung hatte. Der gebuchte LKW stand längst 50 km entfernt bereit und wartete auf den Ladeauftrag. Er sollte dort noch einige Stunden stehen müssen. Unser Kunde wurde informiert und uns erreichte bald darauf die Kopie der Rechnung für die Ende November 2013 stattgefundene Ausfuhr, ausgestellt auf eine Firma in NO-4877 Grimstad. Dieser Importeur hatte damals eine Lieferung direkt nach Holmestrand verfügt. In der Rechnung stand auch die genaue Bezeichnung des Kabels. Der nächste Anruf ging wieder nach Holmestrand und die Kabelbezeichnung wurde durchgegeben. Die Kontaktperson begann die Durchsuchung des nicht gerade kleinen Lagerplatzes. Und wie das im Winter in Norwegen so üblich ist - es lag richtig viel Schnee neben und auch übereinander, was die Suche nicht gerade erleichterte. Dann nach gut einer Stunde der Rückruf - gefunden. Aber: es gab dort weder eine Rechnung für den Zoll noch die erforderlichen Ausfuhrpapiere. Nun mussten wir über unseren Kunden die Firma in Grimstad zur Erstellung einer Proformarechnung und Ausfuhrpapieren bewegen. Rechnung ja - Ausfuhrpapiere nein. Das nächste Problem! Jetzt benötigten wir auch noch einen Zollagenten an der Grenze zu Schweden, der für uns das Ausfuhrverfahren eröffnen und sofort mit einem T2-Versandschein ablösen konnte, da an diesem Grenzübergang natürlich eine Rückwarenabfertigung in den freien Verkehr in Deutschland nicht möglich ist. Dazu benötigten wir von unserem Kunden auch noch eine Kopie des Ausfuhrbegleitdokuments des Exports, versehen mit dem Ausgangsvermerk vom Zoll. Immerhin konnten wir den Fahrer schon mal zur Ladestelle schicken und dessen Fahrtroute nach Deutschland klären. Daraus ergab sich, dass wir zusätzlich für die zollfreie Rückwarenabfertigung einen Zolldeklaranten in Rostock suchen mussten. Bei beiden Zollverfahren konnte eine norwegische Firma mit Niederlassungen am alten Grenzübergang in Svinesund und Rostock für uns erledigen. Am Folgetag gegen 14.00 Uhr war die Sendung traf die Sendung verzollt bei unserem Kunden in Berlin ein.
17.02.2014
So etwas passiert nicht gerade selten: Wir werden nach einem Transportpreis, hier 6 Paletten Bücher 3.550 kg nach Kopenhagen, angefragt. Vor Angebotsabgabe versicherten wir uns noch, ob der Empfänger mit einem Sattelzug beliefert werden kann, was bestätigt wurde. Dann kam der Auftrag und die Lieferadresse stellte sich mit Hilfe von Google als asiatisches Restaurant in der Innenstadt heraus. Dieses konnte nur mit einem 12t Hebebühnen-LKW beliefert werden, was den Transport erheblich verteuerte. Dazu musste eine fixe Lieferzeit vereinbart werden, damit fleißige asiatische Hände die Paletten sofort abpacken und den Inhalt in das Restaurant tragen konnten. Das hat auch prima geklappt, allerdings störte die Polizei den Ablauf ein wenig, weil nach ihrer Meinung der LKW dort nichts zu suchen hatte.
04.03.2014
Was in Deutschland ohne Probleme funktionieren würde, stellt in anderen europäischen Ländern oft eine unüberwindliche Hürde dar. Wir sollten 3 Paletten mit Messegut 1.000 kg von Berlin am 07.03.2014 zwischen 10.00 und 12.00 Uhr mit einem Hebebühnen-LKW direkt frei Messestand in Turin, Italien liefern. Dafür einen zuverlässigen Spediteur vor Ort zu finden – unmöglich. Also haben wir die Paletten über Nacht nach München verladen, uns dort einen 7,5t LKW mit Hebebühne besorgt und diesen dann zur vereinbarten Zeit nach Turin geschickt. Billig war das nicht, aber unser Kunde wollte es so. Ein netter Zufall wollte es, dass ein anderer Kunde zum gleichen Termin ebenfalls eine Palette mit 400 kg von Berlin nach Turin schicken musste. Da freute sich der Spediteur.
09.04.2014 16.04.2014
Wieder einmal 2 Fahrten unserer beliebten Schiffsbauteile. Diesmal waren diese je 14,80x5,40x1,10 m groß und wogen je 20.000 kg Die Genehmigungen lagen vor und Transport Nr. 1 verlief denn auch ohne besondere Vorkommnisse. Transport Nr. 2 wurde wieder zu einem Diskussionsmarathon mit den Genehmigungsbehörden, denn plötzlich gab es auf der A 27 bei Bremen eine Baustelle, so dass wir keine Freigabe für diese Fahrt erhielten. Massiver Druck mit Hinweis auf einen Fehler bei der Bearbeitung in der Genehmigungsbehörde brachte dann die Lösung, vor Durchfahrt der Baustelle die Absperrbaken beiseite zu Räumen und danach wieder aufzustellen. Verärgert und wegen drohender Konventionalstrafen bei verspäteter Lieferung musste unser Kunde zustimmen, die dafür anfallenden Kosten zu übernehmen.
08.05.2014
Start einer Promotiontour eines bekannten Autoherstellers zu insgesamt 16 Golfplätzen in Deutschland. Dort wurden Turniere veranstaltet, bei denen die Teilnehmer etwas gewinnen konnten. Die Grundausrüstung musste mit einem Hebebühnen-LKW von Golfplatz zu Golfplatz transportiert werden, wobei auch Fahrten am Wochenende dabei waren. Die Deutschlandtournee endete am 26.08.2014 nach 6.419 Kilometern. Zusätzlich haben wir noch die pünktliche Anlieferung der Preise ab Berlin zu den Veranstaltungsorten organisiert.
09.05.2014
Das hörte sich erstmal harmlos an: Abholung von 2 Paletten Montagewerkzeuge in der Nähe von Santiago de Chile mit Transport in den Raum Hannover. Da die Werkzeuge Eigentum des Kunden waren, war ein CARNET ATA als Zollbegleitdokument dabei. Dieses CARNET beantragt ein Versender immer dann bei seiner IHK, wenn er außerhalb der EU z.B. mit eigenen Werkzeugen eine Montagetätigkeit durchführen will. Der Vorteil ist, dass dann im Zielland keine Zölle und Steuern fällig werden und die Sendung auch Zoll- und steuerfrei wieder nach Deutschland eingeführt werden kann. Einen Fehler sollte man aber unbedingt vermeiden: Dieses CARNET bei Ausfuhr- oder Einfuhr zu vergessen, dem Zoll vorzulegen, damit er seinen Stempel darin machen kann. Der in Chile beauftragte Agent meldete erstmals am 14.05.2014, dass es bei der Abholung Probleme gäbe. Die Baustelle war längst fertiggestellt und bei der Ladestelle fühlte sich erst niemand für das Fremdeigentum verantwortlich. Weder Sendung noch CARNET waren auffindbar. Viele E-Mails wurden gewechselt, bis jemand ermittelt war, der von der Sendung wusste. Dann meldete sich der Agent am 25.06.2014 wieder und teilte mit, dass das CARNET bei Einreise nicht dem Zoll vorgelegt wurde. Damit war eine Ausfuhr auf damit unmöglich, weil für den Zoll in Chile gar keine Einfuhr stattgefunden hatte. Das CARNET musste aber innerhalb einer bestimmten Frist bei der IHK zurückgegeben werden, da sonst eine erhebliche Strafzahlung fällig geworden wäre. Nun stand also die Sendung bei einer Firma in Chile, die die ganze Sache eigentlich nichts anging. Unser Kunde nahm dann mit seiner IHK Kontakt auf und schilderte dort den Vorgang. Die IHK wiederum nahm mit der IHK in Santiago de Chile Kontakt auf Diese gab eine Zusage an einen dortigen Zollbürgen, dass der Vorgang ordentlich abgeschlossen werden würde. So konnte man mit Hilfe des lokalen Agenten, einem dann doch hilfswilligen Mitarbeiter des Lagerortes und dem Zoll eine nachträgliche Abfertigung mit Beschau der Ware vor Ort erreichen. Am 31.10.2014 kam die Sendung dann in Hamburg an. Dumm war nur, dass das CARNET am 23.10.2014 abgelaufen war. Nun kam nochmals die IHK unseres Kunden ins Spiel, die mit dem für unseren Kunden zuständigen Zollamt eine Vereinbarung traf, dieses trotzdem noch abzustempeln. Das machte den Transport Hamburg – Hannover dann noch richtig kompliziert, denn dafür musste nun ein zusätzlicher Zollversandschein T1 erstellt und die Sendung unter Zollverschluss befördert werden. Der Fahrer musste beim Agenten in Hamburg erst das CARNET und eine MRN-Nummer abholen, dann am Hafenschuppen laden, danach bei Ausfahrt aus dem Hafen beim Zoll das T1 eröffnen, dann mit unserem Kunden zum Zoll in Hannover fahren, das T1 erledigen und dem Kunden Sendung und CARNET übergeben. Ein ganzer Arbeitstag wurde zur Erledigung dieses Kurztransportes benötigt. Zusätzlich zu dem ganzen Aufwand stimmte das Transportvolumen nicht mit den bei Anfrage mitgeteilten Maßen überein, so dass sich auch noch die Frachtkosten kräftig erhöhten. Monatelang hatte uns dieser Auftrag beschäftigt und einen immensen Aufwand an Schriftverkehr und Telefonaten erzeugt, den wir unserem Kunden nicht in Rechnung stellten. Trotzdem mussten wir bei Zahlungseingang eine erhebliche Kürzung unserer Rechnung feststellen. Wie sich herausstellte, war der eigentlich für das ganze Chaos verantwortliche Mitarbeiter der Meinung, dass unsere Forderungen trotz Nachweisen mit entsprechenden Belegen überhöht waren. Nach einigen Diskussionen und schließlich Einschaltung des zuständigen Abteilungsleiters erfolgte eine Zahlung des Restbetrages.
27.05.2014
Lieferungen auf Baustellen gehören zu unseren täglichen Aufgaben. Dort ist nicht immer Technik zur Entladung von LKW vorhanden. In diesem Fall war der Transport von 2 Ladungen Kabeltrommeln nach Berlin unter Beistellung eines Autokrans zu organisieren. Die beiden LKW wurden kurz zuvor zeitlich versetzt im Berliner Umland geladen und genauso versetzt angeliefert. Der Kran hatte so Arbeit ohne Stillstand und auch bei den LKW fielen keine Wartezeiten an.
28.05.2014
och eine Baustellenbelieferung. Diesmal aus dem Raum Siegen nach Hanau. Ladegut waren knapp 3 Ladungen Baugerüste. Beauftragt hatten wir einen Partner, der einen LKW mit einem Mitnahmestapler ausrüsten konnte. Dieser hatte dann die LKW seiner beiden Kollegen mit entladen. Eine kostengünstige Lösung, die wir in solchen Fällen öfter anwenden.
20.06.2014
Die Aufgabe lautete 3 Paletten Promotionsartikel mit 3.000 kg in Rom zu übernehmen und am 26.06.2014 für eine Veranstaltung in London anzuliefern. Der Kunde hatte schon etliche Wettbewerber angefragt und nur Absagen erhalten. Trotz intensiver Suche gelang es auch uns nicht, für diese Teilladung eine direkte Verbindung mit pünktlicher Anlieferung zu finden. Nun war die Kreativabteilung gefragt. Die Lösung war ein Transport von Rom nach Hilden bei Düsseldorf. Von dort bietet einer unserer vielen Partner einen täglichen Verkehr nach London mit Anlieferung am folgenden Werktag an. Das klappte dann wie geplant und das zu Kosten, deren geringe Höhe den Kunden verblüfften.
24.06.2014dt>
Ein Kunde unseres Hauses handelt mit Rohren und benötigte sehr kurzfristig an diesem Tag noch einen LKW für den Transport von zwei Rohren mit 13 Metern Länge von Duisburg nach FR-Strasbourg. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten kam der Fahrer am nächsten Tag gegen 10.00 Uhr auf der Baustelle an, traf aber niemanden, der den LKW entladen konnte. Ein Anruf bei der Kontaktperson ergab, dass es sich bei der Abladestelle um den Liegeplatz eines Schwimmbaggers handelte. Dummerweise befand sich dieser zu diesem Zeitpunkt an seinem Einsatzort auf dem Rhein. Also musste der Fahrer zur Entladung bis zum späten Nachmittag auf dessen Rückkehr warten. Unerfreulich daran war, dass unser Kunde davon wusste und es nicht für nötig gehalten hatte, mit uns die mögliche Ankunftszeit abzustimmen. Als Folge verlor unser Transportunternehmer seinen Anschlussauftrag und wir hatten dann auch noch Diskussionen mit unserem unorganisierten Kunden über den dadurch entstandenen Schaden. Es war nicht das erste Mal, dass dieser Kunde Aufträge mit unvollständigen Informationen erteilte, die dann für viel Ärger sorgten. Wir fanden danach, dass es besser ist, wenn sich unsere Wege trennen.
07.07.2014
Und wieder verfolgte uns das Thema CARNET ATA. Diesmal ging es zunächst um den Transport einer Kiste mit Werkzeugen über Hamburg und Oslo nach Bodö in Nord-Norwegen, die dort zur Demontage von Maschinen benötigt wurden. Zuerst gab es für den Abholfahrer einen Pendelverkehr zwischen unserem Kunden und dem Zollamt, weil eine Unterschrift fehlte. Der Fahrer rief vom Zollamt unseren Kunden an, damit der Zöllner diesem erklären sollte, wo die Unterschrift fehlte. Der Zollbeamte weigerte sich jedoch, das Handy des Fahrers in die Hand zu nehmen. Also musste dieser zurück zu unseren Kunden, der dann den Zollbeamten anrief. Die Werkzeuge waren rechtzeitig von Ankunft der per Flugzeug anreisenden Monteure vor Ort. Am 18.07.2014 wurden dann zwei Sattelzüge zur Beladung in Bodö bereitgestellt. Auf einem sollte die Kiste mit den Werkzeugen und dem CARNET ATA die Heimreise nach Berlin antreten. Nur war das CARNET in Bodö nicht auffindbar. Solche Katastrophen passieren grundsätzlich am Freitag Nachmittag. Am Ende wurde die Kiste wieder abgeladen, da diese nur mit dem CARNET ATA wieder aus Norwegen ausreisen durfte. Am Montag stellte sich dann heraus, dass der Empfangsspediteur in Oslo beschlossen hatte, das CARNET ATA in Verwahrung zu nehmen, wohl in der Annahme, dass die Kiste den Weg über ihn zurück nehmen würde. Strafe muss sein! Die Kollegen aus Norwegen durften auf eigene Kosten den Rücktransport der Kiste nach Oslo und von dort weiter nach Hamburg organisieren. Damit nicht noch mehr Unsinn passiert, haben wir die Kiste dann in Hamburg abgeholt und zu unserem Kunden gebracht.
25.08.2014
Dieser Auftrag war in der Angebotsphase mit erheblichem Aufwand bei der Kundenberatung verbunden. Inhalt war der Transport von Katalogen an Filialen einer Schmuckhandelskette mit 62 Adressen in Deutschland, 9 in Österreich und 5 in der Schweiz. Vorab waren die Transportkosten für unterschiedlich schwere Paletten zu kalkulieren. Unser Vorschlag war, dass Paletten einheitlicher Größe und ein Holzdeckel verwendet werden, damit eine Stapelung möglich wurde. Die 10 Adressen in Berlin wurden aussortiert. Die anderen 52 Adressen im Inland wurden als komplette LKW-Ladung zu einem Netzwerkknoten im Raum Kassel gebracht und von dort auf die Zielorte verteilt. Die Exportsendungen konnten zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht auf diesem Weg mit verladen werden. Für die Exporte in die Schweiz erhielt unser Kunde noch ausführliche Informationen zur Erstellung zollkonformer Dokumente. Die Verladungen verliefen problemlos. Allerdings erreichten uns dann mehrere Unzustellbarkeitsmeldungen zu Adressen im Inland. Es stellte sich heraus, dass der unserem Kunden zur Verfügung gestellte Verteilerplan wohl ein Blick in die Zukunft war. Einige Adressen befanden sich in Einkaufzentren, die noch im Bau waren, andere gab es noch gar nicht. Nach Klärung wurden die betreffenden Sendungen nach Berlin zurückgeholt und nach Freigabe durch den eigentlichen Auftraggeber erneut auf die Reise geschickt. Auch das in einigen Fällen wiederum vergebens.
29.08.2014
Ein Kunde unseres Hauses stellt Material für Unterkonstruktionen von Solaranlagen her und hatte die Idee, Teile davon in Rumänien günstig einzukaufen. Bestimmt waren die Teile für eine Baustelle 2900 km entfernt in Mittelengland. Der Lieferant in Rumänien kannte seine Liefertermine und der Einsatz vieler Monteure auf der Baustelle war entsprechend geplant. Für den Transport war die Zeit sehr knapp kalkuliert und wir mussten uns auf die Suche nach Sattelzügen mit zwei Fahrern machen, die auch am Wochenende, soweit wegen LKW-Fahrverboten zulässig, fahren konnten, um die Termine zu halten. Das stellte sich als nicht gerade einfach heraus und verursachte erhebliche Mehrkosten. Der erste LKW kam am Freitag wie bestellt an die Ladestelle, nur stellte sich dann heraus, dass die Ladungen noch gar nicht produziert waren und erst drei Tage später komplett sein sollten. Nach langem hin und her wurden unsere LKW dann abbestellt und wir mussten uns auf die Suche nach späteren Transportmöglichkeiten machen. Nur hatte unser Kunde jetzt das Problem, dass wegen fehlenden Materials viele Monteure ohne Arbeit dazustehen drohten. Um diesen Stillstand zu vermeiden, schickten wir 5 Plansprinter mit jeweils 1.350 kg Metallprofilen auf die weite Reise. Der Rest ging mit zwei Sattelzügen verspätet auf den Weg, traf dann durch die Doppelbesatzungen aber noch so ein, dass ohne Verzug gearbeitet werden konnte. Knapp 9.000 € kosteten alleine die zusätzlichen Sonderfahrten. Ob das wirklich günstig eingekauft war?
15.10.2014
Ein mit Holzplatten handelnder Kunde meldete kurzfristig Bedarf für einen Transport einer Teilladung mit Abholung zuerst in Eberswalde und danach in Berlin nach Essen an. Unsere Frage, ob dort Technik zur Entladung des LKW vorhanden sei wurde bejaht. Wir fanden kurzfristig einen LKW, der den erforderlichen Laderaum noch frei hatte. Nach Aussage unseres Kunden sollten die Pakete an der ersten Ladestelle abholbereit sein, was sie bei LKW-Ankunft aber nicht waren. Der Lieferant war noch fleißig mit der Säge dabei, die Platten zuzuschneiden. Inzwischen hatte sich der Autor die Lieferadresse bei Google Earth genauer angesehen. Dabei entstanden erhebliche Zweifel im Zusammenhang mit der angeblich vorhandenen Entladetechnik. Also wurde der Empfänger angerufen und: Bingo Keine Rampe, kein Stapler – wir sollten doch mit einem LKW kommen, der Entladetechnik dabei hat? Also den erst den Kunden informiert und danach mit dem Transportunternehmer. Was für ein glücklicher Zufall: der LKW hatte einen Mitnahmestapler dabei, mit dem der Fahrer übrigens inzwischen dabei war, in Eberswalde selbst den LKW zu beladen, um nicht in Zeitnot zu geraten. Dann ging es weiter nach Berlin zum zweiten Lieferanten unseres Kunden. Diesmal meldete sich das Transportunternehmen und teilte mit, dass die dort zu ladenden Pakete nicht mehr auf den LKW passen würden. Des Rätsels Lösung war, dass unser Kunde zwar die Maße der Platten an uns weitergegeben hatte. Der Lieferant hatte aber völlig „vergessen“, dass diese auf Paletten verladen waren, die erheblich größer waren. Dazu war in Eberswalde eine Palette mehr verladen worden als angemeldet. Also kam wieder der Stapler vom LKW zum Einsatz, um durch Stapelung Platz zu schaffen für den Rest. Der Fahrer hatte endlich alles an Bord und durfte trotzdem nicht losfahren. Der erste Lieferant war nämlich bei dessen Abfahrt noch gar nicht fertig gewesen und brachte mit seinem LKW noch eine weitere Palette nach Berlin. Noch eine Stunde Wartezeit und auch die Entladung in Essen benötigte wegen beengter Platzverhältnisse viel mehr Zeit als geplant. Die Transportkosten und den Staplereinsatz hatten wir schon während der ganzen Änderungen des Auftrages mehrmals angepasst. Am Ende wollte der Auftraggeber unseres Kunden den Mehraufwand nur teilweise bezahlen und der Autor durfte dann auch noch eine detaillierte schriftliche Stellungnahme um Ablauf abgeben. Vielen Dank für diesen Auftrag!
17.12.2014
Aufträge zur falschen Zeit können mitunter ziemlich teuer werden. Eine LKW-Ladung Konstruktionsteile aus dem Raum Ostrava in der Tschechischen Republik musste noch vor Weihnachten nach Schafisheim in die Schweiz. Schweizer Transportunternehmen sind nicht mit eigenen Fahrzeugen in Osteuropa. Also blieb nur die Suche nach einem freien LKW (vor Weihnachten=absolute Hochsaison) in der Region. Diese blieb erfolglos, so dass wir die Suche sehr schnell auf grenznahe Gebiete in den Nachbarländern ausdehnten. Erfolg hatten wir nach gefühlten 100 Telefonaten in der Slowakei. Allerdings musste der LKW fast 400 km leer zur Ladestelle fahren und unser Kunde musste zusätzlich die Rückfahrt bezahlen, da eine passende Rückladung ab der Schweiz so kurz vor Weihnachten nicht mehr vorhanden war. So wurde die Rechnung für unseren Kunden doppelt so hoch wie eigentlich normal gewesen wäre.